Hirschkäfer

Sie haben den imposanten Käfer gesehen? Bitte melden!

GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG DER LUBW LANDESANSTALT FÜR UMWELT BADEN-WÜRTTEMBERG UND DER FORSTLICHEN VERSUCHS- UND FORSCHUNGSANSTALT BADEN-WÜRTTEMBERG

Karlsruhe, den 21.05.2019

Citizen Science: Hirschkäfer - bitte melden!

Zu Beginn der Hirschkäfersaison bittet die LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg wieder Bürgerinnen und Bürger, Sichtungen der seltenen Art über die Artenmeldeplattform zu melden. Der kastanienfarbige Käfer ist durch seine Größe und sein imposantes „Geweih“ auch für Laiinnen und Laien unverwechselbar.

„Die Hirschkäfer-Saison ist kurz und jede Meldung hilft uns, einen guten Überblick über die aktuelle Verbreitung der Art zu erhalten. Nur so können wir Bestände auch schützen“, erläutert Dr. Jürgen Marx, stellvertretender Leiter der Abteilung Nachhaltigkeit und Naturschutz der LUBW, und fordert anlässlich des Tages der Artenvielfalt alle dazu auf, sich aktiv an dieser Zukunftsaufgabe zu beteiligen.

Alte Laubwälder, Park- und Gartenanlagen

Der „Lucanus cervus“ liebt alte wärmebegünstigte, oft südexponierte Laubwälder sowie strukturreiche Hecken- und Streuobstgebiete. Die Eiablage und Larvalentwicklung erfolgt vor allem an beziehungsweise in alten Laubholzstümpfen. Deshalb hat auch die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) großes Interesse an den Fundmeldungen und bewirbt gemeinsam mit der LUBW die Aktion. Der auffällige Käfer ist auch in Park- und Gartenanlagen sowie in naturbelassenen Obstbaumbeständen zu finden.

 „Wir freuen uns über alle zufälligen Beobachtungen des Hirschkäfers von Waldbesuchern, Gartenbesitzern oder anderweitig im Wald und in der Landschaft Tätigen“, ermuntert Dr. Marx.

 Meldeplattform der LUBW wird rege genutzt

Die Männchen sind an schwülwarmen Tagen in der Dämmerung besonders aktiv, aber auch am Tag sieht man die Tiere nicht selten. Die Weibchen werden häufig auf Wegen sitzend gefunden. Die LUBW hat mit dem Citizen Science-Projekt „Artenmelde-Plattform“ gute Erfahrungen gemacht. Seit dem Start im Jahr 2013 sind landesweit rund 2200 Meldungen eingegangen.

 Hirschkäfer gelistet in der roten Liste gefährdeter Arten

Der Hirschkäfer ist besonders geschützt und auf der roten Liste für Baden-Württemberg als gefährdet eingestuft, für Deutschland sogar als stark gefährdet. Auch deshalb trägt Baden-Württemberg für die Erhaltung dieser Art und die Verbesserung seiner Lebensräume eine besondere Verantwortung. „Mit der Erhaltung von Alt- und Totholz von Laubbaumarten, dem Belassen von Saftflussbäumen und der Erhaltung und Förderung von lichten Eichenmischwaldstrukturen tragen Forstleute zum Erhalt des Hirschkäfers bei“, erläutert Dr. Jörg Kleinschmit, Leiter der Abteilung Waldnaturschutz der FVA.

Fundmeldungen per App, E-Mail, Post oder über Webseite

Funddaten können einfach von unterwegs über die App Meine Umwelt" (Download unter: www.umwelt-bw.de/meine-umwelt) versandt werden. Die Meldeplattform ist auch über die Webadresse www.hirschkäfer-bw.de erreichbar. Hier finden sich Informationen zum Hirschkäfer sowie eine interaktive Karte mit den bisherigen Fundmeldungen. Meldungen sind ebenfalls postalisch über die Adresse LUBW, Stichwort Hirschkäfer, Postfach 100163, 76231 Karlsruhe möglich. Bei der fotografischen Pirsch auf den Hirschkäfer sollte es selbstverständlich sein, die Tiere nicht zu stören oder aufzuheben. Jegliches Sammeln ist verboten.

Hintergrundinformationen:

Die Hirschkäfer-Meldeplattform wird auch über gedruckte Meldekärtchen beworben. Diese können über den Bestellshop der LUBW kostenlos bestellt werden und an Interessierte weiterverteilt werden.

Über die Artenmeldeplattform der LUBW können auch die ebenfalls leicht zu erkennenden Arten Feuersalamander, Gottesanbeterin, Laubfrosch und Weinbergschnecke gemeldet werden. Alle Meldeplattformen mit zahlreichen Informationen sind unter www.arten-melden-bw.de zu erreichen.

Das imposante „Geweih“ des Hirschkäfer-Männchens ist eigentlich der extrem vergrößerte Oberkiefer des Käfers. Bildautor: LUBW_Torsten Bittner.

Das Weibchen des Hirschkäfer hat kein „Geweih“, ist jedoch durch seine Größe und Form gut zu erkennen. Bildautor: LUBW_Torsten Bittner.